Istanbul tobt: Hunderttausende fordern İmamoğlus Freilassung – Erdoğan unter Druck!

2025-03-29
Istanbul tobt: Hunderttausende fordern İmamoğlus Freilassung – Erdoğan unter Druck!
DER SPIEGEL

Istanbul in Aufruhr: Massendemo für İmamoğlu – Erdoğan in Bedrängnis

Am vergangenen Samstag hat Istanbul eine beispiellose Demonstration erlebt. Hunderttausende Menschen strömten auf die Straßen, um ihre Forderung nach der Freilassung des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem İmamoğlu lautstark zu bekräftigen. Die Oppositionspartei CHP schätzt die Zahl der Teilnehmer auf beeindruckende 2,2 Millionen – eine Zahl, die den Druck auf Präsident Erdoğan weiter erhöht.

Was ist passiert? Ekrem İmamoğlu, der Bürgermeister von Istanbul und eine zentrale Figur der Opposition, wurde wegen angeblicher Vergehen im Zusammenhang mit einer Immobilienwerbung im Jahr 2013 zu einer Freiheitsstrafe verurteilt. Viele sehen in der Verurteilung eine politisch motivierte Kampagne, um İmamoğlu aus dem politischen Ring zu werfen und seine Popularität einzudämmen.

Die Stimmung in Istanbul war explosiv. Demonstranten trugen Plakate mit der Aufschrift „Hafta Son Bir Daha: İmamoğlu‘nu İstiyoruz!“ (Wieder am Wochenende: Wir wollen İmamoğlu!) und skandierten Parolen gegen Erdoğan und seine Regierung. Die Atmosphäre war von Entschlossenheit und Frustration geprägt. Ein besonders eindringlicher Moment war, als ein Demonstrant Erdoğan direkt ansah und rief: „Siehst du die 2,2 Millionen Menschen hier auf diesem Platz?“

Die Bedeutung der Demonstration: Diese Kundgebung ist mehr als nur eine Demonstration für die Freilassung eines einzelnen Politikers. Sie ist Ausdruck einer tiefen Unzufriedenheit mit der politischen Situation in der Türkei und dem zunehmenden Autoritarismus der Regierung. Die massive Beteiligung zeigt, dass ein großer Teil der Bevölkerung sich von Erdoğan und seiner AKP abgewandt hat.

Reaktionen und Ausblick: Die türkische Regierung hat auf die Demonstration bisher mit Zurückhaltung reagiert. Es bleibt abzuwarten, ob der immense Druck der Bevölkerung Erdoğan dazu zwingen wird, seine Haltung zu İmamoğlu zu überdenken. Experten gehen davon aus, dass die Ereignisse in Istanbul die politische Landschaft der Türkei nachhaltig verändern werden. Die Opposition wird versuchen, den Schwung der Demonstration zu nutzen, um ihre Position weiter zu stärken und Erdoğan bei den nächsten Wahlen herauszufordern.

Die Freilassung von İmamoğlu wäre ein wichtiger Schritt zur Wiederherstellung des Vertrauens in die Rechtsstaatlichkeit und die Demokratie in der Türkei. Die Augen der Welt sind auf Istanbul gerichtet.

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